Dienstag, 23. Oktober 2012
Kein Recht auf traurig sein.
Ich habe keine Probleme. Ich werde als Student finanziel gut versorgt, habe keine ernsten Krankheiten und habe keinen Grund zu trauern.

Vergleiche ich mich jetzt mit meinem engeren Freunden: Einer wurde vor nicht allzu langer Zeit auf Grund eines Nervenzusammenbruchs in psychatrische Behandlung gegeben, schluckt seit je her mittelstarke Antidepressiva.
Ein anderer hatte eine emotional anstrengende Phase, ist im Studium gescheitert und das wurde dann noch dadurch gegipfelt, dass er einige Panikattacken bekam, nachdem er einen Keks gegessen hatte, und verarbeitet offensichtlich immernoch diese Erfahrungen. (Natürlich war ich der, der ihn dazu gebracht hatte.)
Zwar gibt es mehr Beispiele, die möchte ich jetzt aber nicht nennen.

Die Essenz daraus ist jedenfalls, dass es mir gut gehen sollte. Tut es aber nicht, ich fühle mich depressiv, habe Stimmungsschwankungen und fühle mich selten mal glücklich.
Zwar könnte es an der Unwissenheit liegen, da ich jetzt in mein Studium einsteige. Aber obwohl im Moment eigentlich alles recht gut läuft, ändert sich nichts. Seit ein paar Monaten.

Die meisten würden mir vermutlich raten, mal mit einem Freund zu sprechen. Aber das fühlt sich für mich einerseits unnatürlich an, andererseits habe ich ja eigentlich nichts. Ich habe keine Probleme, ich bin nur seit langem nicht mehr glücklich gewesen. Eigentlich sollte ich der glückliche Typ sein, der sich die Probleme anderer anhört, denen es schlecht geht. Stattdessen stoße ich meine Freunde in meiner schlechten Laune weg. Nicht wissend wieso.

Also schreibe ich einfach mal in diesem Blog. Die Medien haben mir vermittelt, dass man seine Wut kanalisieren kann, indem man schreibt. Ich hoffe das macht Sinn.

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